Fachstelle diyalog
diyalog – Bildungs- und Informationsstelle Auslandsbezogener Extremismus
diyalog ist die erste und einzige landesweite Bildungs- und Informationsstelle in Schleswig-Holstein gegen nicht-religiös begründete extremistische Phänomene mit Ursprung im Ausland. Seit 2019 steht diyalog unter der Trägerschaft der Türkischen Gemeinde in Schleswig-Holstein e. V. und wird gefördert vom Landesdemokratiezentrum Schleswig-Holstein, dem Landespräventionsrat Schleswig-Holstein und dem Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport des Landes Schleswig-Holstein.
diyalog sammelt landes- und bundesweite Informationen, sowohl von deutsch- als auch türkischsprachigen Quellen und generiert primär Erkenntnisse über säkulare extremistische Phänomene aus der Türkei mit den Schwerpunkten, PKK („Arbeiterpartei Kurdistans“), türkischer Linksextremismus und türkischer Ultranationalismus. Aber auch Phänomene aus anderen Ländern mit Einfluss in oder auf Deutschland, hierzu zählen Organisationen mit Israel-Palästina-Bezug sowie weitere separatistische Organisationen, werden recherchiert und zur niedrigschwelligen Verwertung aufbereitet.
Zielsetzung
Ziele von diyalog in der Erwachsenenbildung sind Aufklärung, Sensibilisierung und Empowerment der allgemeinen Öffentlichkeit sowie von Fach-, Projekt- und Berufsgruppen aus Sozialraum, Jugend- und Sozialarbeit, Schule, (Sozial)Beratung, Sicherheitsbehörden (Polizei, Justiz), öffentliche Verwaltung, Kommunen und angehende Berufseinsteiger*innen der Pädagogik oder Sozialen Arbeit.
Das primäre Ziel der community-nahen Jugendarbeit als zweite Säule der Präventionsarbeit ist das Empowerment von jungen Menschen mit Migrationsgeschichte im Alter von 14 bis 27 Jahren durch Steigerung der individuellen Resilienz gegen die Hinwendung zu auslandsbezogenem Extremismus.
Angebote
Verschiedene flexible Vortrags- und Bildungsformate wie Workshops oder Fortbildungen können nach einer zuvor vereinbarten Mindestgruppengröße innerhalb Schleswig-Holsteins kostenlos zur Umsetzung vor Ort oder als Online-Veranstaltung gebucht werden. Alle Angebote werden für die jeweilige Ziel- bzw. Berufsgruppe angepasst und stehen sowohl als allgemeine oder spezifische Themenbereiche und auch nach Einstiegs- oder Fortgeschrittenen-Module bereit. Kontaktieren Sie uns!
Hervorzuheben sind zwei weitere Veranstaltungsreihen. Mindestens einmal im Jahr plant, organisiert und führt diyalog zu ausgewählten Themen Fachtagungen mit Beiträgen verschiedener Expert*innen durch. Die wissenschaftliche Begleitung wird mit Fachartikeln auf dieser Webseite unterstützt. Daneben wird seit 2019 online regelmäßig der Facharbeitskreis „Ultranationalismen in der deutschen Einwanderungsgesellschaft“ für interessierte Fachgruppen angeboten. Beide Formate sorgen bundesweit für Aktualität und Austausch in der Präventionsarbeit gegen auslandsbezogenen Extremismus.
In der Jugendarbeit setzt diyalog nach einem eigenen pädagogischen Konzept landesweit jugendsensible und stigmatisierungsfreie Jugendangebote für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 27 Jahren um. Die verschiedenen niedrigschwelligen Bildungs- und Erlebnisformate sind jugendnah: interaktiv, kreativ und gestalterisch, wie (Rap-)Workshops, Malateliers, Schreibwerkstätten oder Podcasts.
Trägerschaft
Die Türkische Gemeinde in Schleswig-Holstein e. V. (TGS-H) ist eine ehrenamtlich geleitete und gemeinnützige Migrant*innenselbstorganisation, mit Hauptsitz in Kiel und Außenstellen in Lübeck, Neumünster, Pinneberg, Flensburg und Elmshorn. Gegründet wurde die TGS-H 1995 als Interessenvertretung türkeistämmiger Menschen in Schleswig-Holstein.
Die TGS-H ist pluralistisch, parteipolitisch unabhängig und lehnt jede Form von Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung entschieden ab. Sie tritt für eine integrative Politik ein, die kulturelle Minderheiten in die deutsche Gesellschaft integriert und gleichzeitig deren kulturelle Identität bewahrt. Die TGS-H ist Ansprechpartnerin für Öffentlichkeit, Institutionen, Parteien und das Parlament. Sie strebt ein gleichberechtigtes Zusammenleben aller Bürger*innen in Würde, Lebenssicherheit, Frieden, Freundschaft und Solidarität an und ist den freiheitlichen, demokratischen und rechtsstaatlichen Prinzipien verpflichtet.