Panturkismus

„Der Panturkismus bezeichnet die politische Ideologie, alle turksprachigen Völker des Kaukasus, des Wolga-Ural-Gebietes, der Krim, Vorder- und Zentralasiens zu einem großtürkischen Reich unter türkischer Vorherrschaft zu vereinigen. Diese seien durch gemeinsame Geschichte und Kultur, eine vermeintlich geteilte Abstammung sowie verwandte Sprachen miteinander verbunden, und zeichnen sich auf Basis dessen durch eine rassistische, historische und moralische Überlegenheit aus.

Fälschlicherweise wird der Begriff des Panturkismus oftmals synonym zum sogenannten Turanismus verwendet. Während sich der Einheitsgedanke des Panturkismus ausschließlich auf Turkvölker beschränkt, besitzt der Turanismus ein weiteres Verständnis und schließt beispielsweise die finno-ugrischen und den mongolischen Völker mit ein.

Abseits dieser Frage ist die pantürkische Doktrin mit dem Turanismus in ihren ideologischen Vorstellungen, ihren Ursprüngen im Osmanischen Reich des 19. Jahrhunderts und ihrer Geschichte weitestgehend deckungsgleich.“